Das Ohr, unser sensibelstes Sinnesorgan und das Gehirn, das wichtigste und komplexeste Organ im menschlichen Körper, bilden unser Gehör und damit unseren Forschungsschwerpunkt. An der Schnittstelle zwischen Neurobiologie und Hörgeräteakustik arbeiten wir seit Jahren an Lösungen für die Probleme, die ein Hörverlust mit sich bringt. Modernes E-Learning, Künstliche Intelligenz und die regelmässige Auswertung der Daten gewährleisten eine verlässliche Erforschung des menschlichen Gehörs und den besten Methoden zur Steigerung des dort verborgenen Potenzials.
Die Entwickler und Forscher im Schweizer KHRC sowie zahlreiche kollaborierende Experten aus den Bereichen der Neurowissenschaften, Digitalisierung, Medizintechnik und Gesundheit setzen sich zum Ziel, Betroffene dazu zu befähigen, das Potenzial des Gehörs radikal und nachweisbar zu steigern. Wir danken allen Unterstützern und Befürwortern für ihr aussergewöhnliches und ehrliches Engagement!
KOJ – enabling radically clearer outcomes in the world of hearing
Jedes Jahr veranstalten wir grosse Vortragsreihen in verschiedenen Städten. Es ist toll, so viele begeisterte Menschen kennenzulernen und über unsere Arbeit aufklären zu dürfen.
Dipl.-Ing. Jan-Patric Schmid, Gründer und Referent
Diese erste Studie soll zeigen, ob es validierte wissenschaftliche Messmethoden gibt, mit denen ein nachweisbarer Effekt der KOJ-Gehörtherapie gezeigt werden kann. Die Studie war ein Erfolg, denn in verschiedenen Testungen haben die Teilnehmer nach der Durchführung der KOJ-Gehörtherapie eine messbare und sogar positive Veränderung gezeigt. Diese Verbesserung sind so gross, dass sie als signifikant gelten. Mit diesem ersten Schritt wurde die KOJ-Gehörtherapie nach wissenschaftlichen Methoden untersucht.
Im nächsten Schritt wird anhand der positiven Ergebnisse eine weitere Studie aufgebaut. Durch die ersten Erkenntnisse können nun die Rahmenbedingungen und vor allem eine Kontrollfunktion definiert werden. Ähnlich wie bei einer Studie mit Medikamenten kann so beispielsweise ein Placebo-Effekt ausgeschlossen werden. Wenn die einen Teilnehmer deutlich besser abschneiden als die anderen, gilt der Erfolg als wissenschaftlich nachgewiesen. Die nächste Studie ist bereits in Planung. Über Neuigkeiten und Erkenntnisse können Sie sich stets auf www.koj.training informieren.
Neben dem blossen Verstehen von Sprache spielt die benötigte mentale Anstrengung eine bedeutende Rolle beim Hörprozess. Viele Betroffene klagen, dass sie in komplexen akustischen Situationen grosse Mühe haben dem Gespräch zu folgen. Ein geselliger Abend im Restaurant, eine grosse Familienfeier oder ein turbulenter Arbeitsplatz – Gespräche in lauten Umgebungen werden anstrengender empfunden als in einer ruhigen Umgebung. Das Messverfahren Adaptive Categorical Listening Effort Scaling (ACALES) ermöglicht es die mentale Hörlast oder den Höraufwand zu messen, den eine Person aufwenden muss, um Sprache im Störgeräusch zu verstehen. Es handelt sich hierbei um eine zusätzliche Dimension neben der Sprachverständlichkeit. In der Studie konnte gezeigt werden, dass sich das (alltagsrelevante) Verfahren zur Messung der Höranstrengung gut eignet, um den Effekt der KOJ®Gehörtherapie nachzuweisen.
Die Studienteilnehmer konnten nach Durchführung der KOJ®Gehörtherapie ihre Verarbeitungsgeschwindigkeit (BZO) und ihre Konzentrationsleistung (KL) signifikant verbessern. Der mit den Teilnehmern vor und nach der KOJ®Gehörtherapie durchgeführte Konzentrationsleistungstest zeigt sehr relevante Verbesserungen und damit einen signifikanten Benefit. Die Streuung lag bei -5 bis +28 BZO und 0 bis +25 KL. Es konnte in der Studie gezeigt werden, dass sich die Bereiche Konzentrationsleistung und Verarbeitungsgeschwindigkeit sehr gut eignen, um Effekte der KOJ®Gehörtherapie nachzuweisen.
Für die Messung des Sprachverstehens wurde der Göttinger Satztest (GÖSA) genutzt. Dieser audiometrische Test gibt die Schwelle an, ab der Sprache nicht nur gehört, sondern verstanden werden kann. Die Studienteilnehmer mussten vor Beginn der KOJ®Gehörtherapie und nach etwa 6 Wochen Training den Sprachtest in einfacher und akustisch komplexer Umgebung durchführen. Der grösste Effekt einer Veränderung wurde in der komplexen Umgebung festgestellt. Die Schwelle des Sprachverstehens in komplexer Umgebung konnte im Durchschnitt um fast 1dB verbessert werden. Die Streuung reicht dabei von -1 bis + 2.5 dB. Die Probanden haben während der gesamten Studienzeit keine Hörsysteme genutzt, der positive deskriptive Effekt nach Nutzung der KOJ®Gehörtherapie wird in einer geplanten Folgestudie weiter untersucht.
Mit dem Verbalen Lern- und Merkfähigkeitstest (VLMT) wurde bei den Studienteilnehmern eine Verbesserung der Lern- und Merkfähigkeit festgestellt. Die Teilnehmer mussten sich für den Test mehrmals längere Listen von Wörtern merken und nach definierten Zeiträumen wiedergeben. Die Grafik zeigt, wie sich die Anzahl an gelernten und korrekt gemerkten Wörtern durchgehend verbessert hat. Auch hier konnte mittel der Studie gezeigt werden, dass sich die Messung von Lern- und Merkfähigkeiten gut eignet, um Effekte der KOJ®Gehörtherapie nachzuweisen
Ein Hörproblem wirkt sich unmittelbar auf das Zusammenleben und die Kommunikation aus. Dadurch empfinden Betroffene spürbare Einschränkungen im Alltag. Die Studienteilnehmer mussten vor und nach der 6-wöchigen KOJ®Gehörtherapie die persönlichen Einschränkungen mittels dem Hearing Handicap Inventory for Adults (HHIA) bewerten. Die direkte Vergleich zeigt, dass sich die Hörprobleme um 28% reduziert haben. Durch die KOJ®Gehörtherapie nahmen die subjektiven Hörprobleme signifikant ab. Die Studie zeigt, dass auch Testungen zur subjektiven Einschätzung des Hörvermögens sehr geeignet sind, um die Effekte der Gehörtherapie nachzuweisen.
Um die KOJ®Gehörtherapie wissenschaftlich zu untersuchen wurde in 2021 eine Studienserie mit einer externen Forschungseinrichtung, dem Hörzentrum Oldenburg gestartet. Ziel der ersten präklinischen Studie war es, die potentiellen Effekte der KOJ®Gehörtherapie möglichst isoliert zu betrachten, also ohne zusätzliche Elemente wie Hörgeräte. Weiterführende Studien können dank den ersten positiven Ergebnissen mit idealen Messmethoden gestaltet werden. Die Studienteilnehmer der ersten Studie hatten eine leichte bis mittelgradige Schwerhörigkeit und keine Erfahrung mit Hörgeräten, noch wurden während der Studie Hörgeräte genutzt. Die Teilnehmer waren im Schnitt 66 Jahre alt und führten die KOJ®Gehörtherapie über 6 Wochen durch. Die Ergebnisse zeigen, dass es neben der verbesserten Sprachverständlichkeit auch andere Hörbereiche gibt in denen potentielle positive Effekte erwartet werden können. Die Wirksamkeit der KOJ®Gehörtherapie wird in Folgestudien mit diesen Methoden untersucht werden.
Untersucht? Geprüft? Belegt? Die KOJ®Gehörtherapie wurde mit einer ersten Teilstudie wissenschaftlich untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass mit anerkannten wissenschaftlichen Methoden positive Effekte gemessen werden können. Das ist ein grosser Erfolg! Doch noch gilt der Erfolg nicht als wissenschaftlich belegt. Erst mit einer zweiten Studie und mehreren Kontrollen kann der Nachweis sicher erbracht werden. Die zweite Studie folgt bereits in Kürze. Für etwaige missverständliche Darstellungen oder Aussagen möchten wir uns entschuldigen. Von etwaigen falschen Aussagen Dritter distanzieren wir uns. Möchten Sie informiert bleiben, dann melden Sie sich bei unserem Newsletter an.
It’s all about neuro-plasticity.
Die KOJ®Gehörtherapie wurde von Grund auf als ein voll-digitales eLearning mit KI (künstlicher Intelligenz) konzipiert. Seit 2013 werden kontinuierlich und transparent alle Fortschritte von tausenden Klienten erhoben und in Echtzeit (live-data-analytics) ausgewertet. Auf diese Weise wird die KOJ®Gehörtherapie kontinuierlich weiterentwickelt und verbessert.
Die KOJ®Gehörtherapie erfasst jeden Tastendruck sowie eine Vielzahl an anderen Variablen und erfasst so bei einer spezifischen Übungen die akustische Reaktionszeit. Alle fünf Tage wird diese circa 20 Mal ermittelt. Die Auswertung der letzten 1000 Nutzer zeigt eine Verkürzung der Reaktionszeit um durchschnittlich mehr als 26%. Diese Verbesserung wirkt dem von vielen Klienten beschrieben Eindruck der «langen Leitung» spürbar entgegen und ist ein Marker des gesunden Alters.
Eine Abwandlung des klassischen Trail-Making-Tests (TMT) zeigt in der Durchführung PRE/POST eine deutliche Steigerung der Lösungsqualität. Dabei muss der Proband die Zahlen 1-20 schnellstmöglich in der korrekten Reihenfolge verbinden. In einem zweiten Durchlauf muss der Patient eine Reihe von Zahlen und Buchstaben in der korrekten Reihenfolge verbinden (1-A, 2-B, 3-C …). Dies Auswertungen der letzten Tausend Probanden zeigt in diesem Test eine Veränderung von 17%.
Um das Hörverstehen zu beobachten wird in regelmässigen Abständen ein spezieller Test auf Silbenbasis ohne direkte Auflösung durchgeführt. Die Aufgabenstellung ist, die verstandenen Silbe (z.B. ABA) aus einer ähnlich klingenden Vorauswahl (z.B. AWA, AGA, AMA usw.) korrekt auszuwählen. Die Massendatenanalyse zeigt unabhängig von Hörverlust und Hörgerät eine durchschnittliche Verbesserung der Richtigkeit von 11%.
Innerhalb der mehrwöchigen KOJ®Gehörtherapie werden viele Fragebögen erfasst – unter anderem auch der Quality-of-Life Scale (QOL). Dieser ausführliche Fragebogen wird zu Beginn und zum Trainingsende abgefragt, ohne, dass ein Klient seine PRE/POST Eingaben beeinflussend sehen kann. Die Verbesserung des Lebensqualität beträgt durchschnittlich 16%.
Die Paquid-Studie begann bereits 1990 und wurde während 25 Jahren kontinuierlich ausgewertet. Die Teilnehmer führten regelmässig kognitive Aufgaben durch, sogenannte Mini-Mental-Status-Tests. Die Ergebnisse zeigten, dass die schwerhörigen Teilnehmer, die ein Hörgerät nutzen, auf derselben kognitiven Leistungsstufe standen wie die Gesundhörenden. Es zeigte sich zudem, dass bei den Schwerhörigen ohne Hörgeräte der kognitive Verfall nicht durch das schlechte Hören an sich verursacht wurde, sondern durch die psychischen und sozialen Auswirkungen der Schwerhörigkeit. Auch wurde erkannt, dass unser Gehör ein komplexes Sinnesorgan ist und die Behand- lung eines schlechten Hörens nicht ausschliesslich aus der Nutzung eines Hörgerätes besteht, da sich der kognitive Verfall in erster Linie im Gehirn abspielt.
Der Forscher Frank Lin (M.D., Ph.D.) an der amerikanischen Johns Hopkins Medicine begleitete bei einer Studie 126 Teilnehmer über zehn Jahre mit regelmässigen MRTs, um Veränderungen im Gehirn sichtbar zu machen. Zum Beginn der Studie waren bereits 51 Personen mit einer leichten Schwerhörigkeit betroffen. Durch den Vergleich der regelmässigen MRTs konnte festgestellt werden, dass die schwerhörigen Teilnehmer einen sich schneller entwickelnden Gehirnschwund aufwiesen als die Normalhörenden. Die von Hörverlust betroffenen Teilnehmer verloren mehr als einen zusätzlichen Kubikzentimeter des Hirngewebes je Jahr. Besonders betroffen waren davon die Bereiche, die für die Verarbeitung von Klang und Sprache verantwortlich sind. Weitere Studienergebnisse zeigten auch einen Zusammenhang von Demenz und Schwerhörigkeit auf. So entwickelten die Menschen je nach Grad der Schwerhörigkeit zwei- bis fünfmal so häufig eine Demenz im direkten Vergleich mit Gesundhörenden. Lin erklärte, die Studienergebnisse zeigen die Wichtigkeit einer Behandlung von Schwerhörigkeit auf – Ignorieren sei keine Lösung. Wichtig sei zudem, dass ein Hörverlust frühzeitig angegangen wird, bevor es überhaupt zu den strukturellen Veränderungen im Gehirn kommt.
Wenn man die kognitiven Fähigkeiten betrachtet, so haben mehrere Studien gezeigt, dass ein multimodales (auditorisches und visuelles) Training bei regelmässiger Durchführung zu Verbesserungen der Aufmerksamkeit (O’Brien et al., 2017), des Arbeitsgedächtnisses (Anderson et al., 2013a; Smith et al., 2009a; Willis et al., 2006), der Verarbeitungsgeschwindigkeit (Anderson et al., 2013b) und sogar des logischen Denkens (Ball et al., 2002; Mahncke et al., 2006) führt und auf diese Weise zu einer kognitiven Leistungssteigerung (Burk and Humes, 2008; Stecker et al., 2006a) und Verbesserung des sozialen Lebens beiträgt (Sweetow und Sabes 2006). Die positiven Effekte für das Gedächtnis lassen sich noch 12 Monate nach dem Training nachweisen, selbst bei Personen im Alter von 65 bis 75 Jahren (Cheng et al., 2012). Weiterhin hat das Training positive Auswirkungen auf die kristalline Intelligenz, also die Fähigkeit, logisch zu denken und Probleme zu lösen, (Meister et al., 2015) und auf die neuronale Zeitverzögerung der auditorischen Signale im Gehirn (Anderson et al., 2013b). Auch andere Studien bestätigen den Nutzen von auditorischem Training (Hsieh and Liu, 2015; Schumann et al., 2017, 2015, 2014; Smith et al., 2009b; Song et al., 2012; Stecker et al., 2006b; Sullivan et al., 2013b; Yusof et al., 2019; Zelinski et al., 2011).